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„Er hat Jehova gesagt! Steinigt ihn“

Religiöse Gefühle sind keine Gefühle

Das Leben des Brian ist und bleibt ein Kultfilm. Mit viel schwarzem Humor entführt uns Monty Python in eine Zeit, die, geprägt von religiöser Barbarei und einem großen Maß an Gottesfurcht, für viele westlich orientierte Menschen außerhalb von Satire und Spaß gar nicht mehr vorstellbar ist, für zu viele Menschen weltweit jedoch leider zum schmerzhaften und häufig tödlichen Alltag gehört. Die Religionskriege, welche die abrahamitischen Religionen untereinander führten und führen, fordern seit Jahrhunderten täglich neue Opfer, nicht selten Frauen und Kinder. Während ich diese Zeilen schreibe, fällt mir (wie so häufig) auf, dass dieses Thema politisch korrekt gar nicht abzuhandeln ist, denn es gibt eine religiöse Gruppe, die Gewalt und Barbarei, sogar im religiösen Kontext, auf die Spitze treibt – die Religion des Friedens (der Islam). Bei jeder Kritik am Islam empören sich deren Anhänger weltweit und sehen bei jeder noch so kleinen Gelegenheit „religiöse Gefühle“ verletzt. Bevor ich mit dem Islam in Berührung kam, war mir die Phrase „religiöse Gefühle“ gänzlich unbekannt. Heute weiß ich, was gemeint ist – nachvollziehen kann ich es jedoch trotzdem nicht.

Christliches Abendland?!?

Nein. Ich werde immer wieder in krude Debatten verwickelt, in denen ein „Nicht-Argument“ das nächste überbietet. Besonders Gespräche mit Muslimen oder linken Islam-Apologeten drehen sich häufig in einer Spirale des Schwachsinns mit beinahe Lichtgeschwindigkeit abwärts. Der Tiefpunkt ist dann erreicht, wenn mir linke sagen „es gäbe nicht DEN Islam“, denn es gibt ihn doch. An diesem Punkt höre ich dann meistens auf zu sprechen – denn wenn man Scheiße zehnmal durchkaut, wird halt auch kein Gold draus – es bleibt einfach Scheiße. Muslime halten mir meistens die Bibel vor und erzählen mir, dass dort doch auch nicht alles gut sei. NEIN! DOCH! 😮 Wenn nämlich alles gut wäre, dann hätten wir uns unsere Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Freiheit MIT dem Christentum erkämpft und nicht GEGEN das Christentum. Wurde unsere Gesellschaft dadurch geformt? Mit Sicherheit, aber sind wir hier im Westen so wie wir sind, weil wir Christen sind? Nein, wir haben die Religion besiegt und sie in das Privatleben zurückgedrängt – das hat uns zu dem gemacht was wir heute sind und auch dieser Weg war lang und blutig. Also liebe Muslime – hört bitte auf, die Bibel als Vergleich heran zu ziehen. Religion geht den meisten Europäern schlicht am Arsch vorbei – das ist unsere Gesellschaft. Wenn ihr etwas als Vergleich heranzieht, hört auf, euch lächerlich zu machen und nehmt das Grundgesetz. Muss also das Abendland vor der Islamisierung gerettet werden? Auf jeden Fall muss es das, aber genauso muss es vor jeder Religionisierung gerettet werden. Ich will nicht an der Bibel gemessen werden, sondern am Grundgesetz, denn nur das bewahrt mich vor jeglichem, wie auch immer schwachsinnigen Jenseits. Das Abendland ist eben nicht christlich, sondern hat einen Zustand der Abwesenheit von imaginärer Fremdbestimmung erreicht.

Wenn der Terror klingelt

Natürlich können wir uns trotz einer Trennung von Staat und Kirche nicht vollständig von Religion lossagen und solange Religion nur in den eigenen vier Wänden stattfindet, ist mir persönlich egal, ob jemand jetzt religiös ist oder nicht. Im öffentlichen Raum sollte der Glaube an 1500-3000 Jahre alten Humbug jedoch nichts zu suchen haben, denn die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass der gesellschaftliche Zusammenbruch und Bürgerkrieg die unmittelbaren Folgen jeglicher religiöser Expansion sind. In meiner Straße wohnen Zeugen Jehovas (um ähnliches Vokabular zu verwenden bezeichne ich diese jetzt einfach mal als Christianisten), die natürlich auch regelmäßig vor der Tür stehen und versuchen, mir zu erzählen, dass ihr Glaube der Beste von allen ist. Im Grunde besteht jede abrahamitische Religion aus waschechten Rassisten. Ist Religion nicht schön? Diese regelmäßigen Besuche von christ-extremen Fundamentalisten zeigen mir jedoch Monat für Monat, wogegen unsere Ahnen sich zur Wehr setzten und auch welchen erschreckend langen Weg die Muslime weltweit noch vor sich haben, um einen Zustand zu erreichen, der auch nur annähernd zu unserem westlichen Werteverständnis passt. Ich mag unsere Werte und bin auch der Meinung, dass sie gegen jeglichen religiösen Schwachsinn geschützt werden müssen.

Brot vs. Bomben

Meine extremistischen Nachbarn missionieren mindestens einmal monatlich an meiner Haustür – jedes Mal voll der Hoffnung, dieses Mal den entscheidenden Durchbruch zu erzielen und obwohl ihre Kirchengemeinde mehrere Jahrzehnte vom Verfassungsschutz beobachtet wurde, weiß ich, dass sie es gut mit mir meinen. Im Sommer bringen Sie mir frisch gebackenes Brot und selbst gekochte Marmelade als Meinungsverstärker mit, während andere Religionsgemeinschaften selbst gebastelte Bomben und Macheten als Meinungsverstärker mitbringen. Warum werden die eigentlich nicht verboten und/oder vom Verfassungsschutz beobachtet? Weil es zwar DIE Zeugen Jehovas, DIE Christen, DIE Juden, DIE Atheisten oder DIE Buddhisten gibt, nicht jedoch DEN Islam? Gehässige Menschen behaupten, Muslime würden sich das immer zurecht drehen, wie sie es gerade brauchen. Ich bin ein gehässiger Mensch. Einer Religion angehören möchte ich persönlich nicht – sehe aber regelmäßig radikale Christen, die mir Nächstenliebe predigen und auf der anderen Seite radikale Moslems, die Ungläubige abschlachten. Von daher hat keine Religion den Titel „Religion des Friedens“ verdient, diejenige, die es jedoch gebetsmühlenartig von sich behauptet, ist am weitesten davon entfernt und gerade deswegen muss unsere Gesellschaft vor ihr geschützt werden. Wir „West’ler“ ziehen eben nicht für Bullshit in den Bürgerkrieg, Muslime jedoch schon.

Deswegen nehme ich weiterhin lieber Croissants und Marmelade als Bombengürtel und Kamelurin.

Bildquellen

  • burg: Bildrechte beim Autor
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Christian Dreschel

Liberal-Konservativer Geist, Islamkritiker, Israel-Versteher, Hobby-Autor, Ideologiefeind, Liberalist, Nerd, Apple-Fanboy, Microsoft-Junkie, Demokratie-Liebhaber, Kind europäischer Eltern und stolzer Bewohner der Bundesrepublik Deutschland

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2 Kommentare

  1. „Wir „West’ler“ ziehen eben nicht für Bullshit in den Bürgerkrieg…“
    Nein. Wir lassen uns täglich mit Medien-Bullshit zuschütten und stehen blöd wie Schafe in der Gegend ’rum bis wir an der Reihe sind: „Ach, naja. Hier ist noch nichts passiert.“ Määh.

    Wenn Regierung und regierungsnahe Gruppen mittels Gesetzen (oder deren vorsätzlicher Nichtdurchsetzung) und Massen- und sozialen Medien gezielt gegen das Wohl der Bürger vorgehen, wie nennt man das, falls die Definition von Bürgerkrieg das nicht abdecken sollte?

    1. Ich würde über einen Gesellschaftskrieg sprechen. Momentan ist es noch wie der kalte Krieg, denn es gibt bereits Opfer, jedoch h keine offenen Kämpfe und ich hoffe auch, dass es soweit niemals kommen wird.

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